Französisch an der Zeppelinschule – ein Blick zurück
Die Zeppelinschule blickt auf eine lange Tradition in französischer Spracharbeit zurück. Vor rund dreißig Jahren begann eine Kooperation mit der französischen Schule, die es in Speyer als Stützpunkt des französischen Militärs gab. Einige Kinder aus dem Einzugsgebiet Zeppelinschule besuchten ein Jahr die französische Vorschule, unterrichtet wurden sie jeweils von einer französischen und einer deutschen Lehrerin. Nach einem Jahr wechselten diese Kinder in die Zeppelinschule. Dort wurde der Französischunterricht mit einer Wochenstunde auf freiwilliger Basis weitergeführt. Der Französischunterricht wurde immer von einer Muttersprachlerin, also einer französischen Austauschlehrerin, durchgeführt.
Dieser Tradition fühlen wir uns weiter verpflichtet:
Seit vielen Jahren bieten wir von der ersten bis zur vierten Klasse Integrative Fremdsprachenarbeit (IFA) in Französisch für alle Kinder der Zeppelinschule an. Auch landestypische Besonderheiten unseres Nachbarlandes sind fester Bestandteil des Unterrichts sowie des Schullebens.
Seit 2003 sind wir Teil des Projektes „Bilinguale Schule“ des Landes Rheinland-Pfalz.
An der Zeppelinschule besteht hier die Möglichkeit zum bilingualen Lernen (Französisch-Deutsch). Es handelt sich hierbei um ein freiwilliges Angebot, an dem Kinder auf Antrag der Eltern teilnehmen können. Es wird eine bilinguale Klasse pro Stufe gebildet. Liegen mehr Anträge als Plätze in der Klasse vor, entscheidet ein Losverfahren bzw. die Schulleitung in Ausnahmefällen.
Voraussetzungen für gelingendes bilinguales Lernen
– gut entwickelte Sprachkompetenz in Deutsch und ein altersgemäßer deutscher Wortschatz
– allgemeine Freude am Sprechen.
– keine Kenntnisse in Französisch vorausgesetzt. Familien, in denen ein Elternteil Französisch spricht, erhalten besondere Beratung durch die Schulleitung.
– Fähigkeit des Umgangs mit zwei Bezugspersonen von Anfang an (Lehrerwechsel D/F).
– Selbstvertrauen in Situationen, die vorrangig fremdsprachlich und dadurch erst einmal irritierend sein können. Die Einschätzung der KiTa ist dabei sehr hilfreich.
– gute Übungsbereitschaft des Kindes, auch zu Hause, im Hort oder der GTS, da in bilingualen Klassen weniger Zeit zur Vertiefung und Übung im Unterricht zur Verfügung steht.
Organisation
In den bilingualen Klassen der Zeppelinschule unterrichten je eine deutsche und eine französische Lehrperson. Tandemunterricht beider Lehrerinnen ist möglich.
Der Anteil des französischen Unterrichts (s. Grafik) ist nach Jahrgängen gestaffelt geplant:
1./ 2. Klasse: 6 – 7 Wochenstunden (WS) französisch, vor allem den Bereichen Kunst, Musik, Sport und Mathematik. Sachunterricht wird teilweise im Tandem zweisprachig unterrichtet.
12-13 WS deutschsprachig
3./ 4. Klasse: 10 – 11 WS französisch, vor allem den Bereichen Kunst, Musik, Mathematik mit Geometrie und Sachunterricht.
14-15 WS deutschsprachig
In jeder Klassenstufe außerdem mindestens eine WS reinen französischen Sprachunterricht(IFA)
Praktische Umsetzung
Die Zuteilung der Fächer sowie der Anteil der Zielsprache werden dem jeweiligen Unterrichtsinhalt angepasst. Es ist erstrebenswert und wichtig, dass die Französischlehrerin in ihrer Muttersprache spricht. Um das Hörverständnis der Kinder im Französischunterricht zu fördern, ist die Sprache immer von ausdrucksvoller Gestik und Mimik begleitet. Durch die Wiederholung der alltäglichen Redemittel, wie zum Beispiel Ermunterungen, Aufforderungen, Arbeitsanweisungen und wiederkehrender Rituale wird die Motivation beim Lernen der Zielsprache gefördert.
Ein wichtiger pädagogischer Bestandteil des bilingualen Unterrichts ist die zuvor erwähnte Tandemarbeit. Hier haben die Lehrerinnen die Möglichkeit, zum Beispiel im Sachunterricht, jahreszeitliche Themen sowohl in deutscher als auch in französischer Sprache zu behandeln. Nach Stundenkürzungen ist dieser Tandemunterricht aber leider zunehmend seltener zu realisieren. Auch landestypische Besonderheiten sind fester Bestandteil des Unterrichts. Poster, Plakate und Bücher in beiden Sprachen schaffen eine anregende Lernumgebung in den Klassenräumen.
Im sprachlichen Bereich wird das Niveau A2 des europäischen Referenzrahmens für Fremdsprachen angestrebt. Daneben sollen grundlegende Kompetenzen im Lesen und Schreiben vermittelt werden.
Leistungsbeurteilung
Die Lern- und Leistungsentwicklung auf sprachlicher Ebene wird in einem (erweiterten) Sprachenportfolio dokumentiert. Das bedeutet, dass die Sprachkompetenz nicht benotet wird. Allerdings ist der Unterricht darauf angelegt, Sachwissen in Mutter- und Zielsprache (also Französisch) aufzunehmen. Dieses Wissen wird dann auch abgefragt und beurteilt. Dabei entscheidet das Kind, ob es dieses Wissen auf Deutsch oder Französisch nachweist.